Sibylle Springer


Sibylle Springer setzt sich in ihren Werken mit Malerinnen auseinander, die einst Anerkennung fanden, heute aber kaum sichtbar sind. Im Mittelpunkt stehen Springers Blumenbouquets als Referenz auf Rachel Ruysch (1664–1750). Ruyschs barocke Stillleben mit floralen Arrangements und Faltern thematisierten Vergänglichkeit – ein Vanitas-Motiv, das Springer zeitgenössisch weiterführt. Durch das Herauszupfen des Garns löst Springer die Leinwand stellenweise auf, modelliert sie und macht Zerfall materiell erfahrbar. Der Falter als textile Skulptur verbindet den Bildinhalt und die stoffliche Materialität des Gemäldes. Springers Arbeiten rücken weibliche Sichtbarkeit in den Fokus und eröffnen einen kritischen Dialog über kunsthistorische Geschichtsschreibung. Vergänglichkeit zeigt sich hier auch als leises Verschwinden aus dem kollektiven Gedächtnis – ein Schicksal vieler Künstlerinnen – und verweist auf jene fragile künstlerische Autorität im Wandel der Zeit.
Trebing)
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www.sibyllespringer.com
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